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24.01.2026 / Kozmic Trio

Beginn: 19.30 Uhr
Eintritt: 15 € / "werkstatt"-Vereinsmitglieder 10 € / ermäßigt 5 €

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Kozmic Trio (Foto: Bodo Maaß)

Osteuropäische Folklore trifft Jazz. Jazz trifft auf Strophenlieder. Die Strophenlieder begegnen dem Orient, und alle sagen am Ende: „Wir müssen unbedingt mal was zusammen machen!“
Das tun sie hiermit auf höchst kreative Weise. Das Kozmic Trio macht vor Ländergrenzen und Sprachbarrieren nicht Halt und eröffnet nebenbei ein paar ganz neue Kategorien, Musik zu verstehen. Alle drei Musiker*innen sind im Jazz zu Hause und haben sich gleichzeitig die Tür immer offen gehalten für vieles andere, was die Welt an Musik zu bieten hat. Denn in Wahrheit sind die ursprünglichen Rhythmen aus Bulgarien, Armenien, Afrika, dem Orient oder Andalusien echte Seelenverwandte des zeitgenössischen Jazz.
Die Nuance zwischen diesen Horizonten weiß das Kozmic Trio wunderbar herauszukitzeln. Der Klang der fremden Sprachen und die urtümlichen Melodien entführen das Publikum in ferne Gefilde. Gleichzeitig öffnen sich neue Türen, wenn Matthias Dymke, Jaime Moragas Vasquez und Imke Johanne Spöring -ganz nach Jazzmanier- das freie Spiel eröffnen und die Traditionals in erfrischend neuem Gewand erscheinen lassen.

Imke Johanne Spöring, gestandene Weltenbummlerin, bringt ihre quirlige Sopranstimme und ihren selbstverständlichen Umgang mit fremden Kulturen in das Projekt ein. Sie vertont ihre eigenen poetischen Schriften und jongliert mit Vorliebe auch mit althergebrachten Texten. Ihre Stimme geht in die Extreme, was den konventionellen Begriff von „Gesang“ grundsätzlich in Frage stellt. Nicht nur nutzt sie ihre vollen drei Oktaven in einem Kontext jenseits der Opernbühne – sie weiß außerdem Scat, Beatbox, Instrumenten-Imitationen und sogar Atmer gekonnt in die Arrangements einzufügen.

Jaime Moraga hat sowohl Wurzeln in Lateinamerika als auch in Spanien, und genauso weite Brücken schlägt er zwischen den vielen Musikstilen und Perkussionsinstrumenten, die er handzuhaben weiß. Er fügt dem großen Experiment, das das Kozmic Trio wagt, eine gehörige Portion rhythmischen Pfeffer hinzu - allerdings auf so feinfühlige Art, dass man es geradezu als „melodisch“ bezeichnen muss. Seine Instrumente nehmen mit nicht wenig Rasanz und Humor am musikalischen Dialog teil, behaupten sich als eigene Stimme im Geschehen.

Matthias Dymke geht am Klavier an klanglichen Extremen entlang, wenn er all diese Einflüsse verbindet. Er wechselt gekonnt zwischen rhythmisch-linearem und harmonischem Spiel, ist mal ganz Rhythmusgruppe, mal harmonisches Klanggewitter und mal Einzelelement im Zusammenklang des Ensembles. Seine eigenen Kompositionen sind würzig und komplex; sie bilden einen spannenden Kontrapunkt zu den eingängigen folkloristischen Motiven.

Der rote Faden des Kozmic Trios ist die Erkenntnis, dass berührende, authentische Musik keine Nationalität und keine Beschriftung braucht. Die Essenz von Musik, die zwischen den Tönen hervorblitzt, macht Grenzen schlicht unnötig.

Imke Johanne Spöring – Gesang, Komposition
Matthias Dymke – Piano, Komposition
Jaime Moraga Vasquez - Perkussion

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